Ein LinkedIn-Post & wieso Psychotherapeuten eine Website brauchen

10. Juli 2023

…was ich aus einem LinkedIn Post für mein Marketing mitnehmen durfte.

Juli 2023 war ich auf der Suche nach einem tiefenpsychologischen Therapieplatz mit Krankenkassensitzen. Kindheitstrauma, Erlebnisse der letzten Jahre, Herausforderungen der Selbständigkeit – da kommt einiges zusammen, was angeschaut werden will.

Aus einem halben Tag voller Recherche und Frustration entstand ein Post auf LinkedIn, der einfach aus mir heraussprudelte. Innerhalb weniger Stunden hatte ich eine beachtliche Anzahl an Likes und Kommentaren gesammelt.

Für mich ist das ungewöhnlich. Ich bin keine Social Media Maus. Plötzlich so viel Reichweite zu haben, hat mich schlicht kurz überfordert. Es hat mich aber auch auf viele weitere Gedanken gebracht, die ich in diesem Beitrag zusammenfassen möchte.

Hier einmal für dich der Post:

Nein, ich hab absolut kein Problem öffentlich über die Psyche zu schreiben. Auf anderen Kanälen spreche ich sogar darüber. Das muss nicht jedem passen. Viele Menschen, die ich kennenlerne, haben eine Therapie hinter sich und wen es stört, sollte vielleicht mal eine machen.

Zum einen sind es Gedanken zu LinkedIn und der Reichweite an sich. Denn für mich stellt sich die Frage: Reichweite oder Buchungen?

Zum anderen sind es Gedanken dazu, wieso Psychotherapeuten eine Website brauchen und wie das unser System verbessern könnte.

Wir beginnen mit dem Marketing-Aspekt, denn das ist mehr so mein Thema auf diesem Blog.

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Reichweite oder Buchungen? Ein LinkedIn Post und mein Marketing

Was ich aus einem LinkedIn Post für mein Marketing mitnehmen konnte.

Wie erwähnt, meine Posts hatten bisher nicht viel Reichweite. 2-3 Kommentare innerhalb meiner Community, ein paar Likes – das wars. Das war okay so, denn als mal wieder riesen Tralala auf der Plattform war, weil sich der Algorithmus verändern wird, blieb ich gelassen.

Intensiv nutze ich LinkedIn erst seit kurzem wieder. Ich fühle mich wohl auf der Plattform (seit ich rigoros nervige Profile aussortiert habe) und poste immer genau dann, wenn mir was mehr oder weniger sinnvolles einfällt. Ich befolge keine Strategien und Regeln und werte meine Posts nicht aus.

Denn ich hab meine Website und meinen Blog. Die bringen mir Traffic, Newslettereintragungen und… BUCHUNGEN!

Dieser eine Post wurde nun deutlich besser ausgespielt und DAS fiel mir auf:

Ich erhielt viele Kommentare von Fremden. Kein einziges bekanntes Gesicht aus meiner Community war dabei.

Massig neue Vernetzungsanfragen, private Nachrichten und Diskussionen waren das Ergebnis.

Mails wie „Magst du mir mal KURZ Rückmeldung zu meiner Website geben…“….. Aha.

Mehr nicht.

Insgesamt habe ich über 5 h dafür aufgewendet, Kommentare zu lesen und zu beantworten.

Ich habe viel zum Thema mitgenommen, aber für mein Marketing hat es mir nichts gebracht, obwohl es ja durchaus um mein Thema ging.

Long Content vs. Short Content

Da stellte sich für mich die Frage: hohe Reichweite oder Buchungen?

Long Content oder Short Content?

Klar, Reichweite ist schön. Du erreichst schnell jede Menge Menschen, zettelst Diskussionen an und kannst den ein oder anderen auch abholen. Je öfter du das schaffst, desto eher bleibst du im Kopf.

Der ein oder andere gelangt vielleicht sogar bis zu deiner Website.

Doch hohe Reichweite dort, wo kein Bedarf ist, ist verpuffte Zeit. Hast du ein Thema, für welches noch kein Problembewusstsein herrscht, ist Social Media ideal, um es zu kreiieren. Um möglichst viele Menschen in kurzer Zeit zu erreichen. Hast du ein spezielles Thema, nach welchem Menschen bewusst suchen, bringt dir eine hohe Reichweite (überspitzt: virale Posts) nicht viel. Hier sollte das Ziel sein, in DEINER Nische, hohe Reichweiten zu erhalten.

Während ich an meinen Kommentaren saß, dachte ich mir, ich hätte die aufgewendete Zeit könnte ich ebenso in einen neuen Blogartikel stecken können. Wer auf der Suche nach einer Lösung auf meine Website kommt, bleibt, trägt sich in die Email Liste ein oder schreibt mir eine Mail. Auch so bleibe ich im Kopf und zwar nachhaltig.

Für mich und meine Nische macht das weit mehr Sinn, als mehr Zeit in Social Media zu investieren.

Für mich hat sich bestätigt, dass Long Content einfach mein Ding ist.

Für mich. Bei dir kann das ganz anders sein. Vor allem, wenn du Coach bist.

Für dich kann das genau richtig sein. Dir macht es vielleicht sogar Spaß. Für mich war es schlicht ermüdend, immer und immer wieder dasselbe unter Kommentaren zu wiederholen.

Social Media kann genau das richtige Marketing für dich sein, wenn du das gerne machst. Über Wochen ist sicher auch der Output ein völlig anderer. Doch ich bevorzuge als Introvertierte Effizienzgesteuerte dann doch lieber den Blog.

Für mich ist das ein gutes Beispiel von Short- vs. Long-Content.

Was ich für Webseiten und Psychotherapie mitnehmen konnte

Mir ging es in diesem Post in erster Linie darum, darzustellen, dass vor allem in der Psychotherapie der erste Eindruck wichtig ist.

Die Suche ist unheimlich schwierig und voller Barrieren. Unser System versagt hier völlig – ob beabsichtigt oder nicht sei dahingestellt.

Ich stehe dafür, Webseiten mit Persönlichkeit zu erstellen. Das siehst du bei mir überall. Mir ist es wichtig, den Menschen mit seinen Facetten möglichst authentisch aufzugreifen und doch für die Zielgruppe verständlich rüberzubringen. Alles über sowas Simples wie die Website.

Beinahe jeder Arzt hat eine Website. Coaches und Heilpraktiker lassen sich von mir Webseiten erstellen – doch keine Therapeuten. Im Selbszahlerbereich ist das also völlig normal und funktioiert gut! Wieso nicht bei Therapeuten?

Natürlich, Therapeuten sind überlaufen. Es gibt viel zu wenig Kassensitze für den Bedarf, der vorhanden ist (wohlgemerkt: nicht zu wenig Therapeuten. Sitze. Es sind die von der KK genehmigten Sitze. So simpel.)

Wieso sollte also ein Therapeut Geld in die Hand nehmen und in eine Marketing-Maßnahme investieren?

1. Pro Website für Psychotherapeuten: Persönlichkeit!

Über die Website lässt sich Persönlichkeit vermitteln. 

In diesem Fall ist die Website keine Akquise-Maßnahme. Es braucht auch kein Therapeut SEO. Völliger Schwachsinn. Die sind in genug Listen und bei Google Maps.

Wer nach einer Therapie sucht und es endlich in ein Erstgespräch geschafft hat, wird vielleicht enttäuscht feststellen, dass das Vertrauen dem Therapeuten gegenüber ausbleibt. Viele geben – wenn nicht schon vorher – entmutigt auf.

Über ein paar wenige Über-mich-Sätze und 2-3 persönliche Bilder könnte hier bereits eine Vorauswahl stattfinden. Natürlich von Seiten des Klienten aus.

Denn Webseiten sind Psychologie und Emotion.

Vorteil für den Therapeuten: es wird nicht mehr jeder Therapeut angerufen! Aktuell ist es so, dass kein persönlicher Eindruck hergestellt werden kann und somit Betroffene stumpf Listen abtelefonieren und Erstgespräche vereinbaren. Das könnte zumindest ein Stückweit verbessert werden.

Dafür spricht auch, dass wirklich Betroffene oft so entmutigt und belastet sind mit der Suche, dass ein paar persönliche Worte auf der Website animierend und aufbauend wirken können. Ein persönlicher Bezug kann die Hemmschwelle Leidender extrem senken.

2. Pro Website für Psychotherapeuten: Informationen!

Informationen!

Es gibt zig Listen mit Telefonnummern und Sprechzeiten von Therapeuten. Und auf jeder steht was anderes. Die Website könnte als Standard hergenommen werden. Was hier steht, gilt.

Auch ein Mangelpunkt auf den vielen Listen: die genauen Themengebiete werden meist gar nicht genannt. Psychologischer Psychotherapeut sagt noch nichts über die Schwerpunkte und Therapieverfahren aus.

Möglich wäre auch, sich einfacher in Wartelisten eintragen zu können. Auch wenn hier das Datenschutzthema etwas umfangreicher ist als bei einer Standard Website.

Wir haben also nicht nur einen Nutzen für Betroffene, sondern auch für Therapeuten, wenn weniger unpassende Anfragen eintrudeln! Denn Sichtbarkeit funktioniert immer als Trichter, der auch aussortiert.

Eine schnelle Möglichkeit wäre zB eine fertige Website, wie sie Freelancer gerne anbieten. Kurz, knackig, blitzschnell umsetzbar und erfüllt ihren Zweck.

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Was spricht aus Therapeutensicht gegen eine Website?

Klar: Kosten, Aufwand, fehlende Notwendigkeit, die seltsame therapeutische Abstinenz

Kosten: Eine kleine Website, die nur einen über mich Teil, Sprechzeiten & Therapieverfahren (in schön und mit Persönlichkeit) zum Ausdruck bringt, kostet nicht die Welt. Das gibts für schmales Geld und reicht völlig aus. Besser als nichts. Wir reden hier NICHT von einer Website für Marketing- und Akquisezwecke, sondern ein Link, der überall mit angegeben werden kann und Suchenden eine Orientierung und persönliche Note bietet.

Die Website zu warten und Änderungen vorzunehmen, übernehmen zahlreiche virtuelle Assistentinnen. Für beides braucht es längst keine Agentur oder technische Kenntnisse mehr.

Aufwand: Ja, ein bisschen Aufwand steckt dahinter. Aber für so eine kleine Website wirklich überschaubar! 3 Fotos, ein Über mich Text, Sprechzeiten und Therapieverfahren aufzuzählen sind nicht zuviel verlangt.

Fehlende Notwendigkeit: das hab ich ja schon versucht zu erläutern. Hier fehlt das Bewusstsein, dass eine Website auch positiv unterstützen kann, selbst wenn Praxen über Monate ausgebucht sind.

Seltsame therapeutische Abstinenz: Während einer Therapie vielleicht sinnvoll, aber bereits vorab zu beginnen? Auch fiel der Satz: Unter Therapeuten ist es verpönt, durch einen eigenen Auftritt auf sich aufmerksam zu machen. Hallo? Wir haben 2023. Ich wünsche mir hier mehr Einfühlungsvermögen für Betroffene, den Behandlungsstart zu erleichtern. Aus Gesprächen mit vielen Betroffenen und meinem eigenen Empfinden kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass wir hier das Gegenteil hervorrufen.

Welche Lösungen es aktuell gibt

Listen.

Es gibt viele verschiedene Portale, die massig Listen mit Nummern ausspucken. Überall wartet der AB oder man wagt, eine Mail zu schreiben, die vermutlich nie gelesen wird.

Es gibt die Kassenärztliche Vereinigung in D, welche zumindest ein Erstgespräch innerhalb 4 Wochen vereinbart. Dieses ist aber kein Versprechen für eine Therapie.

Wer den Weg auf sich nehmen will, kann ein paar Regeln befolgen und die Ablehnungen dokumentieren. Mit Glück übernimmt die KK dann einen Platz in einer privaten Therapie.

Alternativ gibt es Coachings, Heilpraktiker und Selbstzahler-Praxen. Hierzu 2 Anmerkungen: Coachings eignen sich nicht für ein Krankheitsbild. Also unter anderem Störungen, Depressionen, Suizidgedanken, anhaltende Probleme und körperliche Symptome. Viele Betroffene leiden unter starkem Leistungsverlust und/oder Existenzängsten. Eine Selbstzahler-Variante kommt somit erstmal nicht in Frage, das würde nur mehr Druck erzeugen und die Symptome verschlimmern. Zudem bezahlen wir monatlich hohe Beträge in die KK. Es sollte also am System etwas angepasst werden, nicht am Betroffenen.

Welche Lösungen denkbar wären

Die eigene Website steht für mich außer Frage.

Je mehr Kommentare ich unter meinem Post las, desto mehr kam ich zum Entschluss, dass eine Zentrale Stelle her muss. Ja, es gibt die kassenärtliche Vereinigung. Aber mal ehrlich, das ist lächerlich.

Eine zentrale Stelle, über welche Therapeuten ihre Slots angeben und dann Erstgespräche und Therapiestunden zugewiesen bekommen, wäre für alle eine enorme Erleichterung.

Betroffene müssten sich an eine Nummer wenden und bekommen garantiert Hilfe, Therapeuten haben keinen Stress mehr mit Anrufen und Mails.

Das funktioniert nur, wenn Therapeuten selbst keine oder kaum Slots füllen dürfen.

Auf jeden Fall brauchen wir hier ein geregeltes System statt 100 Listen und genervte Therapeuten, die nicht mal Lust auf eine Website haben.

Kritik an der aktuellen Psychtherapeuten-Suche

Kurze Anmerkung: ich hab meine Ausbildung zur psychologischen Beraterin im Hinterkopf. Da ging es darum, Menschen bestmöglich zu helfen.

Durch meine Recherche und die Geschichten all derer, die unter meinem Post kommentiert haben, erkenne ich, dass wir davon weit entfernt sind.

Es macht mich wütend, dass Therapeuten so wenig Einfühlungsvermögen besitzen, nicht mal durch ein persönliches Bild die Hemmschwellen zu senken.

Weißt du, wer in Therapien landet? Die, die nicht wissen, was auf sie zukommt. Die, die eine Therapie hinter sich bringen und kaum etwas verändern.

Ich selbst saß 2018 in meiner Verhaltenstherapie und rückblickend hätte ich mir das sparen können. Ich wusste damals nichts über mich und über Therapie und somit war es nicht zielführend. Heute ist meine Hemmschwelle viiiel größer. Weil ich selbst bereits viel Arbeit in mich investiert habe und ich weiß, was auf mich zukommt, wenn ich diesmal eine mache. Das geht tiefer, das wird schmerzhaft.

Betroffene, die wirklich Hilfe brauchen, ihren Alltag nicht mehr meistern können und an Leistung einbüßen, gehen kaum zur Therapie. Die Hürden, die dieser Weg mit sich bringt, ist enorm. Die Energie, Telefonanrufe zu machen, abgewiesen zu werden, sich in Erstgesprächen zu öffnen und enttäuscht zu werden, lässt viele entmutigt zurück. Wir helfen schlicht den Falschen und am Ende sind alle genervt.

Zudem ist es ein Anzeichen der Depression, dass Betroffene denken, der aktuelle Zustand ist unveränderlich. Die Hoffnungslosigkeit ist so stark, dass sie überzeugt sind, es bleibt für immer so. Sie sehen schwarz und sehen somit auch in einer Therapie keine Besserung. Unser aktuelles System lässt genau diese Betroffenen weit hinten! Sie kommen dann in Therapie, wenn es zum ersten Suizigversuch oder Burnout kommen musste und sie in einer Klinik landen! Enrsthaft, wollen wir das so?!

Sollten Therapeuten hier nicht mehr Bewusstsein entwickeln?!

…wenn ich in dieser Kombi an diese lächerliche Therapeutische Abstinenz denke, wird mir übel.

Wundert mich das alles? Nein. Ich kenne ausreichend (Verhaltens) Therapeuten, die noch nie eine Depression hatten, stur ihr Schema abspulen und sich nicht in ihre Patienten hineinversetzen können.

Sollten sie das können? Aus Therapeutensicht nein. Aus Betroffenensicht ja. Ganz unbedingt. Ich kann mich noch an meinen Therapeuten erinnern, der nur verwundert die Augenbrauen hochzog und mir überhaupt nicht folgen konne. Also hab ichs gelassen und oberflächlichere Themen gewählt.

Digitalisierung. Dass wir davon in Deutschland weit entfernt sind, wissen wir. Hier sind alle gefragt, eben auch Therapeuten für sich selbst. Eine Website erstellen lassen wäre ein Schritt. Und zwar eine richtige, kein blauer Kasten mit weißer Schrift und 2 Sätzen auf der Über mich-Seite.

Um es abzuschließen: ich würde Psychotherapeuten wirklich gerne mehr Weitsicht zutrauen und hoffe, dass sich bald etwas ändert. Sollte meine Hilfe gefragt sein, stehe ich zu absoluten Sonderkonditionen zur Verfügung – hauptsache es verändert sich etwas.

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